

Cortado – Espresso und Milch im Gleichgewicht
Cortado – spanischer Espresso mit heißer Milch
Was ist ein Cortado?
Der Cortado ist eine Kaffeespezialität aus Spanien aus einem Teil Espresso und einem Teil Milch. Das 1 zu 1 Verhältnis und ein sehr feiner Schaumhauch sorgen für cremige Textur und harmonischen Geschmack.
Cortado – Zubereitung, Unterschiede und Varianten
Inhalt
Woher stammt der Café Cortado und wie entstand diese Kaffeespezialität aus Spanien?
Der Café Cortado gilt als eine mediterrane Kaffeespezialität mit Ursprung in Spanien, wo er tief in der Kaffeekultur verwurzelt ist. Einige Quellen verorten seine Entstehung genauer in der Region des Baskenlandes.
Der Name leitet sich vom spanischen Verb cortar ab, was so viel wie „schneiden“ bedeutet. Die Idee dahinter ist, dass ein kleiner Schuss warmer Milch die starke Intensität und Säure des Espresso „schneidet“, ohne dabei sein charakteristisches Aroma zu überdecken. Traditionell wird der Cortado in einem kleinen Glas serviert – oft mit einem Metallhenkel –, um das kompakte und fokussierte Verhältnis von Kaffee zu Milch zu betonen.
Historisch verbreitete sich der Cortado von der Iberischen Halbinsel aus schnell in den Cafés Portugals (oft Pingo genannt) und Lateinamerikas, insbesondere in Kuba (als Cortadito bekannt). Während regionale Bezeichnungen variierten, blieb das Prinzip stets gleich: ein ausgewogenes Verhältnis von Espresso und leicht aufgeschäumter Milch, meist im Verhältnis 1:1.
So wurde der Cortado zu einem festen Bestandteil urbaner Kaffeebars. Er prägte eine Trinkweise, die die Konzentration eines Espressos mit der Milde der Milch verbindet und stellt damit das perfekte Bindeglied zwischen einem starken Espresso Macchiato (mehr Espresso als Milch) und einem milchlastigeren Café con leche dar.
Wie gelingt die Cortado Zubereitung? Eine Schritt für Schritt Anleitung.
Ein Cortado vereint kräftigen Espresso mit heißer Milch in perfekter Balance. Entscheidend ist das Verhältnis von 1 Teil Espresso zu 1 Teil Milch – so bleibt die Intensität des Kaffees erhalten, während die Milch für Cremigkeit und Süße sorgt. Ein feiner Schaumhauch verleiht dem Getränk zusätzlich Struktur und eine elegante Oberfläche. Der Cortado wird traditionell in einem kleinen Glas serviert, um seine Schichten sichtbar zu machen – das ist Teil seines visuellen Reizes und Ausdruck spanischer Kaffeekultur.
Portion: 1 Glas (ca. 120 ml)
Zeit: ca. 5 Minuten
Ausrüstung: Siebträgermaschine oder Espressokocher, Milchaufschäumer oder Dampfrohr, hitzebeständiges Glas oder kleine Tasse
Zutaten
- 1 doppelter Espresso (ca. 40 ml)
- 40 ml heiße Milch (60–65 °C)
- 1 EL feiner Milchschaum (optional)
Zubereitung in 5 Schritten
- Espresso extrahieren – idealerweise in 25–30 Sekunden bei feinem Mahlgrad. Ein gleichmäßiger Durchfluss sorgt für vollen Körper und ausgeglichenen Geschmack.
- Milch erhitzen – auf 60–65 °C, ohne sie zu überhitzen. So bleiben Süße und Textur erhalten.
- Milch leicht aufschäumen – nur bis sie seidiger und feinporig ist, kein fester Cappuccino-Schaum.
- Espresso ins Glas gießen – vorzugsweise vorgewärmt, um Temperaturstabilität zu sichern.
- Milch langsam hinzufügen und mit einem kleinen Schaumhauch abschließen. Keine dichte Schaumkrone – der Cortado soll glatt und harmonisch wirken.
Profi-Tipps
- Maschine & Technik: Ein hochwertiger Siebträger ist ideal, um die Aromen präzise zu extrahieren. Alternativ eignet sich auch ein Espressokocher mit gleichmäßigem Druck.
- Zutatenqualität: Die Qualität der Milch ist ebenso wichtig wie die der Kaffeebohnen. Frische Vollmilch oder Barista-Hafermilch sorgen für samtige Textur und stabile Mikrostruktur.
- Fehler vermeiden: Zu heiße Milch zerstört den Milchschaum und überdeckt die Espressonoten. Ebenso stört zu viel Milch das feine Verhältnis zwischen Stärke und Süße.
- Kaffeebohnenwahl: Verwende kräftige Espressoröstungen mit nussig-schokoladigem Profil – etwa Numero Uno oder Vela von AMORI. So bleibt der Kaffeegeschmack auch mit Milch präsent.
- Extraktionspräzision: Etwa 18–20 g Kaffeemehl, 9 bar Druck und 25–30 Sekunden Extraktionszeit ergeben ein ideales Ergebnis – aromatisch dicht, feinporig in der Textur und optisch elegant serviert.
Ein perfekt zubereiteter Cortado spiegelt das Prinzip der Balance wider: gleiche Teile Espresso und Milch, verbunden durch handwerkliche Präzision und sensorisches Feingefühl.

Espresso Cortado oder Cortado Kaffee – gibt es einen Unterschied beim Namen?
Ob man Espresso Cortado oder Café Cortado sagt, macht im Grunde keinen Unterschied – beide Begriffe bezeichnen dasselbe Kaffeegetränk. Die Reihenfolge variiert je nach Sprachraum: In Spanien und Portugal heißt es meist Café Cortado, in Deutschland und im englischen Sprachraum hat sich teilweise die Bezeichnung Espresso Cortado etabliert, um den Bezug zum Espresso zu verdeutlichen.
Das Wort Cortado leitet sich vom spanischen Verb cortar ab, also „schneiden“. Gemeint ist, dass ein kräftiger Espresso mit heißer Milch „geschnitten“ wird, wodurch sein intensiver Geschmack weicher und ausgewogener wirkt. Der Milchanteil liegt bei etwa 50 Prozent, während der Milchschaum nur minimal vorhanden ist. Serviert wird der Cortado traditionell in einem Glas – klein, schlicht und auf das Wesentliche reduziert.
Im Unterschied zu Bezeichnungen wie Cappuccino oder Caffè Latte ist der Name hier also keine Variantenangabe, sondern beschreibt die Zubereitung selbst: Espresso und Milch im Gleichgewicht.
Cortado vs Cappuccino, Flat White und Espresso Macchiato – worin liegen die Unterschiede?
Der Cortado unterscheidet sich von anderen Milchkaffeegetränken durch sein Verhältnis und seine Textur. Er besteht aus gleicher Menge Espresso und Milch (1:1) und enthält nur einen Hauch Milchschaum. Das Ergebnis ist ein intensiver, aber ausgewogener Kaffeegenuss, bei dem der Espresso-Geschmack klar im Vordergrund bleibt.
Im Cappuccino überwiegt die Milchmenge: Er besteht aus einem Drittel Espresso, einem Drittel Milch und einem Drittel Milchschaum. Dadurch wirkt er cremiger und luftiger, aber weniger konzentriert.
Der Flat White verwendet ebenfalls Espresso (meist einen doppelten), jedoch mit mehr Milch und feinporigem Mikroschaum – das Getränk ist größer, weicher und seidig in der Textur.
Beim Espresso Macchiato ist es umgekehrt: Er besteht hauptsächlich aus Espresso mit einem Löffel Milchschaum, also der kleinsten Milchmenge aller Varianten.
Zusammengefasst:
- Cortado: 1:1, kaum Schaum, kräftig und balanciert.
- Cappuccino: 1:1:1 (Espresso:Milch:Schaum), cremig mit dicker Schaumschicht.
- Flat White: mehr Milch, feiner Schaum, seidige Textur.
- Espresso Macchiato: fast purer Espresso, nur leicht „gezeichnet“ mit Schaum.
Jedes dieser Getränke zeigt eine andere Balance aus Intensität, Milch und Milchschaum – der Cortado liegt genau in der Mitte.
Welche Varianten des Kaffee Cortado gibt es?
Neben dem klassischen Café Cortado mit heißer Milch im Verhältnis 1:1 existieren mehrere regionale Varianten, die sich in Zubereitung, Süße und Milchanteil unterscheiden. Sie alle bleiben dem Grundprinzip treu – Espresso, leicht „geschnitten“ mit Milch, serviert im kleinen Glas.
Cortadito (Kuba)
Eine süße Variante aus Espresso und gesüßter Kondensmilch. Sie wird häufig nach dem Essen getrunken und gilt als Symbol kubanischer Kaffeekultur – kräftig, dicht und karamellig im Geschmack.
Leche y Leche (Kanarische Inseln)
Hier trifft Espresso auf zwei Schichten Milch – Kondensmilch unten, Milchschaum oben. Das ergibt eine optisch reizvolle und geschmacklich kontrastreiche Kombination aus Süße, Wärme und cremiger Textur.
Gibraltar (USA)
Eine moderne Interpretation aus Kalifornien. Serviert im sogenannten „Gibraltar-Glas“, entspricht er weitgehend dem klassischen Cortado, hat jedoch oft etwas mehr Milch und wird bei niedrigerer Temperatur serviert – ideal für Third-Wave-Cafés.
Alle Varianten spiegeln unterschiedliche kulturelle Vorlieben wider, teilen aber denselben Kern: ein ausgewogenes Verhältnis von Espresso, Milch und feinem Schaumhauch – das Markenzeichen des Cortado.
Welche Milch passt am besten zum Cortado und wie beeinflusst sie Geschmack und Textur?
Für den perfekten Cortado ist die Wahl der Milch entscheidend – sie bestimmt Geschmack, Süße und Textur. Klassisch wird Vollmilch mit etwa 3,5 % Fettgehalt verwendet. Sie bringt natürliche Süße, cremige Dichte und verbindet sich harmonisch mit der Intensität des Espresso. Der feine Milchschaum soll die Oberfläche nur leicht bedecken und nicht dominieren – der Cortado bleibt ein ausgewogener Kaffee, kein Schaumgetränk.
Pflanzliche Alternativen können den Charakter verändern:
- Hafermilch betont nussige, karamellige Noten und ergibt eine weiche Textur.
- Mandelmilch bringt eine leichte Süße und dezente Bitterkeit.
- Sojamilch liefert gute Schaumstabilität und einen neutralen Geschmack.
- Kokosmilch eignet sich für experimentelle Varianten – cremig, aber geschmacklich dominant.
Wichtig ist die Temperatur: 60–65 °C sind ideal. Zu heiße Milch zerstört die Mikrostruktur des Schaums und lässt den Espresso-Geschmack flach wirken. Wird das Verhältnis von Milch zu Espresso korrekt eingehalten (1:1), entsteht die typische Balance des Cortado – dicht, sanft und aromatisch.
Welche Bohnen eignen sich für Cortado Kaffee?
Für einen harmonischen Cortado Kaffee ist die Wahl der Bohnen entscheidend. Optimal sind Espressoröstungen mit vollem Körper, feiner Süße und ausgewogener Säure, die auch in Kombination mit Milch Struktur und Tiefe behalten. Zu helle Röstungen betonen Säure, zu dunkle können Bitterstoffe freisetzen – das Ziel ist eine ausgewogene Balance zwischen Kraft und Cremigkeit.
Ideal sind Blends aus Arabica und Robusta, da sie Stabilität und eine samtige Crema erzeugen. Bei AMORI empfehlen sich Numero Uno und Vela:
- Numero Uno überzeugt durch schokoladige Fülle, Noten von Tropenholz und eine subtile Würze.
- Vela bringt karamellige Süße, Nuss und einen Hauch Vanille ins Spiel – perfekt für den sanften, cremigen Charakter eines Cortado.
Auch sortenreine Arabicas wie La Pastora können überzeugen, wenn man ein weicheres, fruchtigeres Aroma bevorzugt. Entscheidend ist die präzise Extraktion: Der Mahlgrad sollte fein, aber nicht zu kompakt sein, sodass der Espresso in etwa 25–30 Sekunden extrahiert wird. Nur so entsteht ein aromatischer, dichter Kaffeebody, der sich harmonisch mit der heißen Milch verbindet – zu einem Cortado, der aromatisch rund und textural ausgewogen wirkt.
Lesetipps aus dem AMORI Lexikon
Hintergründe, Zubereitung und Unterschiede klassischer Kaffeevarianten.