

Cappuccino
Cappuccino – Zubereitung, Geschichte und Tipps für perfekten Milchschaum
Was ist ein Cappuccino?
Ein Cappuccino ist ein italienisches Kaffeegetränk aus Espresso, heißer Milch und cremigem Milchschaum, serviert in einer Tasse von etwa 150 Millilitern. Seinen Namen erhielt er von den Kapuzinermönchen, deren braune Kutten an die Farbe des Getränks erinnern.
Alles über den Cappuccino: Herkunft, Milchschaum und Unterschiede
Inhalt
Woher stammt der Cappuccino und welche Rolle spielt er in der italienischen Kaffeekultur?
Der Cappuccino hat seine Wurzeln im 17. Jahrhundert und geht auf den Wiener Kapuziner zurück – ein Mokka mit Schlagsahne, dessen Farbe an die Kutten der Kapuzinermönche erinnerte. Österreichische Soldaten brachten dieses Kaffeegetränk während des Ersten Weltkriegs nach Italien, wo es sich weiterentwickelte. Dort ersetzte man die Sahne durch aufgeschäumte Milch und legte damit die Grundlage für den modernen Cappuccino. Den entscheidenden Impuls gab später die Erfindung der Espressomaschine, die das gleichzeitige Brühen von Espresso und das Aufschäumen von Milchschaum ermöglichte.
In der italienischen Kultur ist Cappuccino bis heute ein reines Frühstücksgetränk – getrunken zwischen 7 und 11 Uhr, meist zusammen mit einem Cornetto. Am Nachmittag bevorzugen Italiener einen puren Espresso, da Milch als schwer verdaulich gilt. International wurde der Cappuccino ab den 1950er-Jahren bekannt; bis in die 1990er-Jahre wurde er außerhalb Italiens oft mit trockenem, grobporigem Milchschaum serviert, bevor sich die heute typische fein-cremige Konsistenz durchsetzte.
Geschichte und Herkunft des Cappuccino kurz erklärt
- Ursprung im Wiener Kapuziner
- Weiterentwicklung in Italien durch die Espressomaschine
- Typisch: morgens mit Gebäck, nicht nach dem Mittagessen
Wie lässt sich ein Cappuccino zubereiten?
Ein Cappuccino lebt vom Zusammenspiel aus kräftigem Espresso, heißer Milch und cremigem Milchschaum. Für ein ausgewogenes Ergebnis empfiehlt sich das klassische Verhältnis von einem Drittel Espresso, einem Drittel Milch und einem Drittel Schaum. Typisch sind etwa 30 ml Espresso, 50–60 ml Milch und 50–60 ml Milchschaum – zusammen rund 150 ml.
Portion: 1 Cappuccinotasse (120–200 ml, dickwandig)
Zeit: ca. 5 Minuten
Ausrüstung: Siebträgermaschine oder Espressomaschine mit Dampfdüse, Milchkännchen, Milchthermometer, Cappuccinotasse
Zutaten:
- 1 Espresso (ca. 30 ml, Arabica- oder Arabica/Robusta-Mischung)
- 50–60 ml heiße Milch
- 50–60 ml feinporiger Milchschaum
Zubereitung in 4 Schritten:
- Einen frisch gebrühten Espresso in eine vorgewärmte Cappuccinotasse geben. Die Qualität der Bohnen ist entscheidend – frisch geröstet und gemahlen, am besten Specialty Coffee.
- Milch (Bio-Vollmilch mit 3,5 % Fett oder Barista-Pflanzenmilch) im Milchkännchen auf 60–65 °C erhitzen. Höher erhitzt, verliert sie Süße und Schaumstabilität.
- Sofort aufschäumen: erst Ziehphase (Luft einarbeiten), dann Rollphase (Textur verdichten). Der Schaum sollte eine Dicke von ca. 10 mm haben und frei von großen Luftbläschen sein.
- Die Milch zeitnah eingießen, gleichmäßig mit dem Espresso verbinden und mit einer dichten, glänzenden Schaumkrone abschließen.
Profi-Tipps:
- Dickwandige Tassen halten Temperatur und Konsistenz besser.
- Der Cappuccino wiegt in der Regel zwischen 125 und 180 g – abhängig vom Milchanteil.
- Für Latte Art benötigt der Schaum eine seidige Konsistenz; Übung und frische Milch sind der Schlüssel.
- Auch Kaffeevollautomaten können Cappuccino zubereiten, die besten Ergebnisse gelingen jedoch mit einer Siebträgermaschine.
Cappuccino Zubereitung im Überblick:
- Klassisches 1:1:1-Verhältnis aus Espresso, Milch und Milchschaum
- Milch sofort nach dem Aufschäumen verwenden
- Dickwandige Cappuccinotassen halten Temperatur und Konsistenz stabil

Welche Rolle haben Milch und Milchschaum bei der Cappuccino Zubereitung?
Der Milchschaum ist das Markenzeichen eines guten Cappuccino. Entscheidend ist eine cremige, feinporige Struktur – sogenannter Mikroschaum –, die sich harmonisch mit dem Espresso verbindet. Damit er gelingt, wird die Milch in zwei Phasen aufgeschäumt: Zuerst gelangt Luft in die Milch (Ziehphase), dann wird die Textur verdichtet (Rollphase). Die optimale Milchtemperatur liegt bei 60–65 °C. Überhitzte Milch verliert ihre Süße, und der Schaum wird instabil.
Die Wahl der Milchsorte bestimmt direkt die Konsistenz des Milchschaums. Grundsätzlich lässt sich fast jede frische Milch aufschäumen, doch Unterschiede zeigen sich im Eiweiß- und Fettgehalt: Je höher der Eiweißanteil, desto fester und stabiler wird der Schaum, während Fett vor allem als Geschmacksträger wirkt. Bio-Vollmilch mit 3,5 % Fett und hohem Eiweißgehalt gilt daher als ideale Basis. Ein gelungener Cappuccino hat eine Schaumdecke von etwa 10 mm – dicht, glänzend und frei von Luftbläschen.
Auch pflanzliche Alternativen können überzeugen: Spezielle Barista-Milch auf Hafer-, Soja- oder Mandelbasis lässt sich ähnlich fein aufschäumen. Mandel- oder Kokosmilch ohne Zusatzstoffe gelingen dagegen selten. Wichtig bleibt, dass der Cappuccino zu einem Drittel mit Schaum bedeckt ist – dieses Verhältnis prägt Aussehen, Konsistenz und Geschmack.
Milch und Milchschaum für Cappuccino im Überblick
- Wahl der Milch beeinflusst direkt die Konsistenz des Milchschaums
- Je mehr Eiweiß, desto stabiler der Schaum
- Bio-Vollmilch (3,5 % Fett) liefert cremige Geschmacksnuancen
- Schaumhöhe ca. 10 mm, glänzend und frei von Luftbläschen
- Barista-Pflanzenmilch funktioniert, Mandel/Kokos ohne Zusätze kaum
Worin unterscheidet sich Cappuccino von Latte Macchiato, Flat White und Caffè Latte?
Der Cappuccino ist durch sein ausgewogenes Verhältnis von Espresso, Milch und Milchschaum einzigartig. Alle Komponenten tragen gleich viel bei, wodurch er sowohl aromatisch als auch cremig wirkt. In Italien gilt er als typisches Frühstücksgetränk, das mit Gebäck wie einem Cornetto kombiniert wird.
Der Caffè Latte hingegen ist ein Milchgetränk, bei dem die Kaffeebasis deutlich in den Hintergrund tritt. Mit seiner großen Tasse von 200–250 ml und nur einer dünnen Schaumschicht schmeckt er mild und rund – ideal für alle, die den Kaffeegeschmack weniger intensiv bevorzugen.
Ein Latte Macchiato überzeugt durch seine Präsentation: serviert im hohen Glas, mit klar erkennbarer Schichtung von Milch, Espresso und Schaum. Er ist milchiger als ein Cappuccino, wirkt optisch spektakulär und gilt als beliebtes Café-Getränk, besonders in nordeuropäischen Ländern.
Der Flat White stammt aus Australien und Neuseeland und wird mit einem doppelten Espresso (Doppio) zubereitet. Da er nur eine feine Schaumdecke trägt, tritt der kräftige Espressogeschmack stark in den Vordergrund. Er richtet sich an Kaffeetrinker, die Intensität und Körper bevorzugen.
Als Reduktion dieser Vielfalt gilt der Espresso Macchiato: ein kleiner Espresso, der nur mit einem Löffel Milchschaum „markiert“ wird. Er ist kompakt, stark und eignet sich besonders nach dem Essen.
Vergleich der Kaffeegetränke auf einen Blick
Getränk | Espresso | Milch | Milchschaum | Größe | Besonderheit |
---|---|---|---|---|---|
Cappuccino | 25–30 ml | 50–60 ml | 50–60 ml | ca. 150 ml | Gleichgewicht aller Komponenten |
Caffè Latte | 25–30 ml | 120–150 ml | 10–15 ml | 200–250 ml | Viel Milch, wenig Schaum |
Flat White | 60 ml (Doppio) | 100–120 ml | 5–10 ml | 150–180 ml | Intensiver Kaffeegeschmack |
Latte Macchiato | 25–30 ml | 150–200 ml | 20–30 ml | 250–300 ml | Sichtbare Schichtung im Glas |
Macchiato | 25–30 ml | – | 5–10 ml | 40–50 ml | Espresso nur „gefleckt“ mit Schaum |
Unterschiede der Kaffeespezialitäten in Kürze
- Cappuccino: 1/3 Espresso, 1/3 Milch, 1/3 Schaum, serviert in der Tasse
- Caffè Latte: mehr Milch, kaum Schaum, große Tasse
- Latte Macchiato: serviert im Glas, optisch geschichtet
- Flat White: Doppio, kräftiger Geschmack, wenig Schaum
- Espresso Macchiato: Espresso nur mit etwas Schaum „gefleckt“

Welche Varianten und modernen Interpretationen des Cappuccino gibt es?
Der klassische Cappuccino besteht zu gleichen Teilen aus Espresso, Milch und Milchschaum. Doch schon in Italien entstanden kleine Abwandlungen. Der Cappuccino chiaro enthält mehr Schaum und wirkt dadurch milder, während der Cappuccino scuro weniger Milch nutzt und intensiver nach Espresso schmeckt. Für den Sommer gibt es den Cappuccino freddo: kalter Espresso mit Eiswürfeln und aufgeschäumter Milch. Eine süße Spezialität ist der Marocchino, bei dem Kakao mit Espresso und Milchschaum kombiniert wird.
Die moderne Kaffeekultur hat diese Vielfalt erweitert. Flavoured Cappuccinos mit Vanille-, Karamell- oder Haselnusssirup sind vor allem in Nordamerika beliebt. Auch Matcha- oder Kurkuma-Cappuccinos zeigen, wie Baristas neue Zutaten einsetzen. Im Mittelpunkt steht immer der Milchschaum: Er muss feinporig sein, um Muster und Figuren zuzulassen. So ist Latte Art zu einem eigenen Handwerk geworden, das den Cappuccino optisch aufwertet.
Egal ob klassisch oder modern: Der Cappuccino bleibt ein Kaffeegetränk, das auf der Balance von kräftigem Espresso und cremigem Schaum basiert. Unterschiede entstehen vor allem durch den Milchanteil und die gewählte Milchsorte.
In Kürze:
- Chiaro = heller, milder, mehr Schaum
- Scuro = dunkler, kräftiger, weniger Milch
- Freddo = kalt, mit Eiswürfeln
- Marocchino = Espresso + Kakao + Milchschaum
- Moderne Trends: Flavoured, Matcha, Kurkuma
- Latte Art als kreative Form des Milchschaums
Welche Bohnen eignen sich für Cappuccino?
Die Wahl der Espressobohnen hat großen Einfluss auf Geschmack, Textur und Crema eines Cappuccino. Klassisch wird eine Mischung aus Arabica und Robusta empfohlen – häufig im Verhältnis 80/20. Der Arabica-Anteil bringt feine Geschmacksnuancen von Frucht und Süße, während Robusta für Fülle, dichte Crema und mehr Koffein sorgt.
Wer einen besonders harmonischen Cappuccino bevorzugt, greift zu Arabica-Blends aus Brasilien oder Mittelamerika. Sie verbinden sich weich mit Milch und Milchschaum. Robusta-Anteile verstärken dagegen den kräftigen Espresso-Geschmack und sorgen dafür, dass sich das Aroma auch bei höherem Milchanteil durchsetzt.
Auch Single-Origin-Varietäten sind möglich: Fruchtige Arabicas aus Äthiopien wirken spannender, können aber im Cappuccino manchmal zu säurebetont erscheinen. Deshalb setzen viele Baristas auf ausgewogene Mischungen, die speziell für Kaffeezubereitung im Siebträger entwickelt wurden.
Auf einen Blick:
- 80 % Arabica / 20 % Robusta = Klassiker für Cappuccino
- Arabica sorgt für Süße und Frucht, Robusta für Fülle und Crema
- Mischungen sind meist stabiler als Single Origins in Milchgetränken
Wie gelingt Latte Art beim Cappuccino?
Die Kunst der Latte Art macht einen Cappuccino nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch besonders. Entscheidend ist die Konsistenz des Milchschaums: Er muss feinporig, glänzend und frei von Luftbläschen sein – nur sogenannter Mikroschaum lässt sich in Formen gießen.
Die Grundtechnik beginnt damit, die Milch direkt nach dem Aufschäumen in den Espresso zu gießen. Die Bewegung der Hand und die Position der Tasse bestimmen, wie sich Milch und Crema verbinden. Für ein Herz wird die Milch langsam in die Mitte gegossen und zum Schluss ein kleiner Schwung nach unten gesetzt. Eine Rosetta entsteht durch schnelles Hin- und Herbewegen des Milchkännchens, das ein blattartiges Muster zeichnet.
Wichtiger als Perfektion ist die Übung: Schon einfache Motive zeigen, dass Espresso und Milchschaum in der richtigen Balance stehen. Latte Art ist deshalb mehr als Dekoration – sie ist ein Indikator für die Qualität der Zubereitung. Wer tiefer einsteigen möchte, findet in unserem Latte Art Kurs die passende Gelegenheit, Technik und Handgriffe professionell zu lernen.
Kurz zusammengefasst:
- Mikroschaum = Basis für Latte Art
- Herz und Rosetta sind klassische Einstiegsformen
- Gleichmäßiges Eingießen verbindet Espresso und Schaum harmonisch
- Latte Art Kurs